Alle vier Kirschbäume vor der Stadthalle sind am Mittwochmorgen gefällt worden. Nachdem zuvor geplant war, lediglich drei Bäume abzunehmen, ist auch an der vierten Montmorency-Kirsche ein Pilzbefall festgestellt worden. Das fortgeschrittene Alter, Trockenstress und der Monilia-Pilz haben den Kirschen im Laufe der Zeit stark zugesetzt, sodass zu befürchten stand, sie könnten im aktuellen Jahresverlauf vollständig absterben. Im April 2003 als Geschenk für die Landesgartenschau gepflanzt, standen die vier Bäume knapp 18 Jahre lang sinnbildlich für die Städtepartnerschaft zwischen der französischen Gemeinde Montmorency und Kehl.
„Bei innerstädtischen Bäumen geht man von einer Lebenserwartung von rund 20 Jahren aus“, erläutert Frank Wagner vom Betriebshof und beschreibt in diesem Zusammenhang den sogenannten Blumentopf-Effekt. Dabei geht es um Standortfaktoren wie Versiegelungsgrade und Luftqualität, die das Wachstum von Bäumen einschränken können. Im Falle der Montmorency-Kirschen wuchsen sie an einem Standort, an dem sich die Wurzeln in der Erde nicht ungehindert ausbreiten konnten. Aber das allein machte den Bäumen nicht zu schaffen: Wie auch andernorts in Kehl litten die Kirschen an den vergangenen Trockenjahren und bekamen in der Folge nicht ausreichend Niederschlag. Das sorgte bei den Bäumen für sogenannten Trockenstress. Außerdem ließ sich an den Montmorency-Kirschen ein Phänomen beobachten, dass im Fachjargon Phototropismus genannt wird. Bei einseitigem Lichteinfall, wie er an schattigen Stellen vorkommt, wachsen Bäume und Pflanzen in Richtung des sogenannten Lichtreizes. Dabei kommt es zu einem verkrümmten Wachstum. Zu guter Letzt hatte der Monilia-Pilz die Kirschbäume befallen. Weil der Betriebshof auf den Einsatz von Chemikalien verzichtet, können die befallenen Stellen nur herausgeschnitten werden. Solche Rückschnitte sind allerdings nicht unbegrenzt möglich. Der Betriebshof befürchtete, dass die Kirschbäume aufgrund dieser Vielzahl an Problemen noch in diesem Jahr absterben könnten. Daher wurden die Partnerschaftsbäume am Mittwochmorgen gefällt.
Vom Montmorency-Platz verschwinden werden die Kirschen jedoch nicht. Der Betriebshof plant an selber Stelle drei neue Obstbäume zu pflanzen, „von der gleichen Sauerkirschsorte, Prunus cerasus“, ergänzt Frank Wagner. Die Montmorency-Gewächse kommen aus einer Baumschule, das bedeutet, sie haben beim Einsetzen bereits eine ausgebildete Krone und einen Leittrieb. Letzteres umschreibt bei Obstbäumen während des Jugendwachstums den Stamm und die Hauptäste. Damit den neuen Kirschbäumen nicht dasselbe Schicksal blüht, setzt der Betriebshof hier auf ein Bodensubstrat, das sie mit ausreichend Nährstoffen versorgen soll. Dieses Substrat kommt bereits in öffentlichen Beeten zum Einsatz. Außerdem setzt der Betriebshof auf eine verbesserte Bewässerungstechnik, die sich im Baugebiet Schneeflären bereits bewährt hat. Dort seien die neugepflanzten Bäume in ihrem Wachstum regelrecht „explodiert“, beschreibt Frank Wagner. „Diese Entwicklung wünschen wir uns natürlich für alle Neupflanzungen.“
Hintergrund
Die vier Kirschbäume waren am 5. April 2003 vor der Stadthalle eingesetzt worden, im Beisein von Kehler Stadträten und einer Delegation aus der französischen Partnerstadt. Kehls damaliger Oberbürgermeister Dr. Günther Petry und sein Amtskollege aus Montmorency griffen dabei selbst zum Spaten. Die Bäume waren ein Geschenk der Partnerstadt anlässlich der im Jahr darauffolgenden Landesgartenschau.
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